Entscheidungsfindung im High Performance Bereich

Entscheidungsfindung: Warum fällt sie uns so schwer?

Jeden Tag treffen wir unzählige Entscheidungen – von der Wahl unseres Frühstücks bis hin zu beruflichen oder lebensverändernden Entscheidungen. Während einige Menschen selbst unter Druck scheinbar mühelos entscheiden, scheitern andere bereits bei kleinen Herausforderungen. Doch warum ist das so?

 

 

Der Prozess der Entscheidungsfindung

Entscheidungen sind nicht bloß spontane Eingebungen, sondern ein kognitiver Prozess mit vier Schritten:

 

1. Problemdefinition: Das eigentliche Problem klar definieren, anstatt nur die Auswirkungen benennen.

 

2. Mögliche Lösungen erkunden: Optionen sammeln und bewerten.

 

3. Auswahl treffen: Die beste Option, basierend auf Daten und Erfahrung  erfassen.        

   

4. Umsetzung: Den Entschluss in die Tat umsetzen.

Fehlt einer dieser Schritte, basiert die Entscheidung oft nur auf Intuition – was in vielen Fällen riskant sein kann.

 

 

Warum wir uns oft falsch entscheiden

Ein häufiges Problem ist die unzureichende Problemdefinition. Oft springen wir zu schnellen Lösungen und fokussieren uns zu sehr auf die Auswrikungen anstatt die eigentliche Ursache zu hinterfragen. In Meetings werden beispielsweise häufig vorschnelle Annahmen getroffen, ohne dass das Problem wirklich analysiert wird. Eine effektive Methode dagegen ist die Trennung von Problemdefinition und Lösungssuche, z. B. durch separate Meetings.

 

 

Psychologische Stolperfallen

 

Unsere Entscheidungsfähigkeit wird oft von unbewussten Denkmustern beeinflusst:

 

Soziale Konformität: Wir folgen Gruppenmeinungen, selbst wenn sie fehlerhaft sind.

 

Bestätigungsfehler: Wir suchen gezielt nach Informationen, die unsere bestehende Meinung stützen.

 

Komfortzonen-Denken: Veränderungen sind unangenehm, daher bevorzugen wir bekannte Wege – selbst wenn sie nicht optimal sind.

 

 

Strategien für bessere Entscheidungen

 

Brainwriting statt Brainstorming: Jeder schreibt erst seine eigene Meinung auf, bevor eine Diskussion beginnt – so kommen mehr Perspektiven ins Spiel.

 

Train-to-Lose-Prinzip: Sich nicht nur den besten, sondern auch den schlechtesten Fall vorstellen, um besser vorbereitet zu sein.

 

Mehr Optionen statt binärer Entscheidungen: Nicht nur „A oder B“ denken, sondern Alternativen schaffen.

 

Wann ist es Zeit zu handeln?

 

Perfekte Informationen gibt es nicht. Doch es gibt drei Indikatoren, die zeigen, wann genug analysiert wurde:

 

Keine neuen Informationen mehr: Wenn alle Quellen nur noch Wiederholungen liefern, ist der Punkt erreicht, an dem gehandelt werden sollte.

 

Die erste Chance wurde verpasst: Wer eine zweite Gelegenheit erhält, sollte sie nicht verstreichen lassen.

 

Eine „Gamechanger“-Information liegt vor: Eine neue Erkenntnis, die das gesamte Bild verändert, erfordert sofortiges Handeln.

 

Fazit: Entscheidungen reflektieren und verbessern

 

Bei jeder Entscheidung gibt es Faktoren, die wir nicht kontrollieren können und ebenfalls Auswirkungen auf das Ergebnis haben. Selbst bei perfekten Entscheidungen kann es passieren, dass das Ergebnis nicht unsere Erwartungen erfüllt. Deshalb sollte der Fokus einer Evaluierung nicht nur auf dem Ergebnis, sondern auch auf dem Entscheidungsprozess selbst liegen. Durch bewusste Reflektion lassen sich Denkfehler erkennen und zukünftige Entscheidungen optimieren.

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